Autor:innen:
Svenja Leemhuis | Technische Universität München (TUM) | Germany
Elisabeth Solic | Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)
Dr. Uwe Blum | Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF)
Prof. Dr. Axel Göttlein | Technische Universität München (TUM)
Die gängigen auf Sedimentation beruhenden Methoden zur Bestimmung des Schluff- und Tonanteils von Böden sind die Pipett- bzw. Büretten-Methode und die Aräometermethode, welche beide sehr zeitaufwendig als auch fehlersensitiv sind. Dem automatisierten Messsystem PARIOplus liegt ebenfalls die Sedimentation nach dem Stokes’schen Gesetz zugrunde. Mit diesem System ist es möglich eine quasi-kontinuierliche Partikelgrößenverteilungskurve zu erhalten, anstatt nur einiger zu interpolierender Messungen zu einzelnen Zeitpunkten. Es gestattet nach dem Start der Sedimentation einen unbeaufsichtigten, automatisierten Betrieb. Lediglich am Ende der Sedimentationszeit muss ein Aliquot der Suspension entnommen und getrocknet werden. Anhand von 149 Proben wurde in einem Kleinprojekt geprüft und verifiziert, ob die automatisierte PARIOplus-Sedimentationsmethode mit der rein manuell durchgeführten Büretten-Methode zu vergleichbaren Ergebnissen führt. Der Vergleich der Ergebnisse von PARIOplus und Bürette zeigte, dass der Großteil der Abweichungen (ca. 80 % der Proben) unter 5 % liegen. Die Probenpunkte mit diesen geringen Abweichungen befinden sich vor allem im mittleren Körnungsbereich (Bodenarten Ls, Lsu, Lu, Ltu, Lt, Lts, Sl, Slu, Uls und Ul) sowie erwartungsgemäß bei den Sanden (S, Su). Der Mittelwert aller Abweichungen liegt bei 5,67 %. Da bei einem Methodenvergleich von Pipette (Bürette) und Aräometer Abweichungen von bis zu 4 % (Kettler et al. 2001, Elfaki et al. 2016) gemessen wurden, wird die Abweichung zwischen PARIOplus und Bürette bei den aufgeführten Bodenarten daher als vertretbare bzw. annehmbare Methodenabweichung angesehen. Auch die Reproduzierbarkeit der Analyseergebnisse von PARIOplus ist gegeben. Da im Probenfundus der LWF (Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft) keine Proben mit einem Tongehalt von über 60 % vorhanden waren, muss die Vergleichbarkeit der Methoden in diesem Körnungsbereich noch untersucht werden.