Autor:innen:
Arvid Markert | Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg | Germany
Albrecht Bauriegel | Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg
Robert Müller | Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg
Judith Walter | Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg
Holger Fell | Fell & Kernbach
Für die Planung und nachhaltige Nutzung des Bodens als Wärmeträger, -speicher und -quelle, insbesondere beim Bau von Energieleitungen oder Erdwärmekollektoren, werden repräsentative Flächeninformationen zu den thermischen Bodeneigenschaften dringend benötigt. Diese liegen in den meisten Fällen jedoch nur im klein- oder mittelmaßstäbigen Bereich vor.
Am Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) wird ein DSM-Ansatz entwickelt, bei dem die räumlich hochauflösende Prognose der thermischen Bodeneigenschaften auf Basis verschiedener Punkt- und Flächeninformationen und umfangreicher Labormessungen abgeleitet wird. Die Ableitung der thermischen Bodeneigenschaften beruht auf empirischen Pedotransferfunktionen zur Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität des Bodens (Markert et al. 2014). Diese wurden anhand zahlreicher Labormessungen flächenrepräsentativer Böden Brandenburgs abgeleitet und parametrisiert. Die daran anknüpfende räumliche Prognose basiert auf einem Verfahren, das aktuell am LBGR für die Ableitung von Prognosekarten zur Substratgenese, Pedogenese, Bodenart und Trockenrohdichte entwickelt wird. Als Datenquellen werden räumlich hoch aufgelöste Punktdaten (u.a. Grablöcher der Bodenschätzung, Forstliche Standortskartierung, Bohrungen der Preuß.-Geol. Kartierung, Meliorations-Standortuntersuchungen) genutzt und in eine einheitliche Struktur und Nomenklatur überführt. Diese Punktdaten liefern die für die Vorhersage der thermischen Bodeneigenschaften notwendigen Parameter. Damit die jeweils geeignetste Datenquelle den entsprechenden Standort repräsentiert, erfolgt die Auswahl der Datenquelle anhand von regelbasierten, auf Expertenwissen gestützten Entscheidungsbäumen. Je nach inhaltlicher Auflösung der verwendeten Datenquelle können die thermischen Bodeneigenschaften für verschiedene Tiefenbereiche abgeleitet werden. Im Ergebnis entstehen hochauflösende Flächeninformationen zu den thermischen Bodeneigenschaften im Maßstabsbereich 1 : 5000 – 1: 10.000.
Im Rahmen des Vortrags soll der methodische Ansatz und erste Ergebnisse vorgestellt, sowie die Vorteile gegenüber bisherigen Verfahren diskutiert werden.