15:30 Uhr
Die Böden wurden vierdimensional
Prof. Prof. h.c. Dr. Dr. h.c. Karl Stahr | University of Hohenheim | Germany
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Autor:in:
Prof. Prof. h.c. Dr. Dr. h.c. Karl Stahr | University of Hohenheim | Germany
Kurzfassung
Die Griechen und Römer hatten bereits ein recht profundes Wissen über Böden und besonders über Bodenfruchtbarkeit. Erst im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Bodenkunde zu einer Naturwissenschaft (Sprengel, 1837). In dieser Zeit wurde auch von anderen Bodenkundlern bereits erkannt, dass der Mensch die Böden verändert. Erst V. V. Docuchajev erkennt 1883 den Faktor Zeit als eine wichtige Einflußgröße und damit die vierdimensionale Eigenschaft der Böden.
Es dauert dann bis 1941 ehe der schweizamerikanische Bodenphilosoph Hans Jenny in „Factors of Soil Formation“ diese Vierdimensionalität voll entwickelt. Heute können wir sagen: Böden sind Naturkörper und als solche vierdimensionale Ausschnitte aus der oberen Erdkruste, in denen sich Gestein, Wasser, Luft und Lebewelt durchdringen.
15:50 Uhr
1926: Die Blanck'sche Expedition nach Spitzbergen
Dr. Christian Ahl | Germany
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Dr. Christian Ahl | Germany
Im Juli / August 1926 führten Edwin Blanck, Hans Mortensen und Fritz Giesecke vom Agrikulturchemischen-bodenkundlichen Institut der Univ. Göttingen eine 5 – wöchige Expedition nach Spitzbergen durch. „Zweck der Reise war die Erforschung der Bodenbildung Spitzbergens und der chemischen Verwitterung in der Polarwelt“ (Fritz Giesecke). Es werden die Vorbereitungen und die Reiseabläufe in der damaligen Zeit geschildert. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Forschungsreise gaben für das ‚Handbuch der Bodenkunde‘ für die Verwitterungsprozesse Anregungen und neue Erkenntnisse.
16:10 Uhr
100 Jahre Prof. Margarete von Wrangell, Deutschlands erste ordentliche Professorin - Phosphat in Boden und Pflanze damals und heute
Prof. Dr. Torsten Müller | Universität Hohenheim | Germany
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Prof. Dr. Torsten Müller | Universität Hohenheim | Germany
Prof. Dr. Uwe Ludewig | Universität Hohenheim | Germany
Im Jahr 2023 jährt sich zum einhundertsten Mal die Ernennung von Margarete von Wrangell zur ersten (weiblichen) Ordinaria, d.h. zur ersten ordentlichen Professorin in Deutschland und zwar für das Fach "Pflanzenernährung" an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim (heute Universität Hohenheim). Sie war damit die Gründerin und Erbauerin des dortigen Instituts für Pflanzenernährung welches bis 2009 als eigenständiges Institut bestand hatte und deren Professuren (Prof. Dr. Uwe Ludewig, Ernährungsphysiologie der Kulturpflanzen & Prof. Dr. Torsten Müller, Düngung und Bodenstoffhaushalt) bis heute als Fachgebiete des Instituts für Kulturpflanzenwissenschaften bestehen.
Mit dem Vortrag soll insbesondere die wissenschaftliche Leistung Margarete von Wrangells gewürdigt, kritisch betrachtet und in Beziehung zur damaligen geschichtlichen Situation sowie zur heutigen Forschung gestellt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei Ihre Arbeiten zur Phosphatverfügbarkeit in Böden, zur Manipulation der Phosphatverfügbarkeit in Böden und zum Phosphat-Aneignungsvermögen verschiedener Kulturpflanzen. Diese Themen sind bis heute aktuelle und zentrale Forschungsgebiete in Hohenheim.
16:30 Uhr
Der Arbeitskreis Bodensystematik und seine Beziehung zu den anderen Mitgliedern der DBG im Wandel der Zeit
Dr. Einar Eberhardt | Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe | Germany
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Dr. Einar Eberhardt | Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe | Germany
Die Sichtung und Sicherung der Unterlagen aus der Arbeit des Arbeitskreises Bodensystematik – heute Arbeitsgruppe – der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft vergangener Jahrzehnte lassen einen deutlichen Wandel in der Beziehung zwischen der meist kleinen Arbeitsgruppe und den Mitgliedern der DBG im Allgemeinen erkennen. Sowohl gab es in früheren Jahrzehnten mehr Vorschläge für die Systematik aus den Reihen der Mitglieder, als auch deutlich mehr explizit geäußerte Kritik. Es zeigt sich, dass manche Vorschläge ihrer Zeit voraus waren und erst viel später umgesetzt wurden.
Aus den erhaltenen Protokollen und Briefen wird versucht, das Verhältnis der DBG zu ihrem eigenen Arbeitskreis im Wandel der Zeit zu rekonstruieren und einen Blick auf Vorschlags- und Diskussionskultur zu werfen.